Bundesamt, Lebenserwartung in Deutschland angestiegen

Auch für ältere Menschen hat die Lebenserwartung weiter zugenommen. Nach der Sterbetafel 2006/2008 beläuft sich die weitere Lebenserwartung von 60-jährigen Männern auf weitere 20,9 Jahre, zuvor waren es 20,7 Jahre. 60-jährige Frauen können statistisch gesehen sogar mit weiteren 24,7 Jahren rechnen. Nach der Sterbetafel 2005/2007 konnten sie von weiteren 24,6 Jahren ausgehen.

Die Sterbetafeln der amtlichen Statistik basieren auf den Daten über die Gestorbenen und die Durchschnittsbevölkerung der letzten drei Jahre. Es handelt sich hierbei um eine Momentaufnahme der Sterblichkeitsverhältnisse der gesamten Bevölkerung für diesen Zeitraum. Die fernere Lebenserwartung gibt daher an, wie viele weitere Lebensjahre Menschen eines bestimmten Alters nach den in der aktuellen Berichtsperiode - zum Beispiel 2006/2008 - geltenden Sterblichkeitsverhältnissen im Durchschnitt noch leben könnten.

Im Rahmen der Verkehrswertermittlung sind die Sterbetafeln wichtig bei der Ermittlung des Wertes von Nießbrauchrechten und Wohnungsrechten welche oftmals im Rahmen der Erbfolgeregelungen z.B. bei Schenkungen an Kinder an der Immobilie bestellt werden. Der Verkehrswert derartig belasteter Grundstücke ist abhängig von der Lebenserwartung des dinglich Berechtigten.

Im Falle des Ankaufs solcher Grundstücke besteht beim Erwerber ein großes Interesse, diese Lebenserwartung und damit die Dauer der Belastung in Höhe der entgangenen Miete möglichst genau einzuschätzen, da das Haus oder ein Teil des Hauses bis zum Ableben der Berechtigten nicht nutzbar ist.

Aus der Sterbetafel 2006/2008 lässt sich auch ablesen, dass nach den aktuellen Sterblichkeitsverhältnissen statistisch gesehen jeder zweite Mann in Deutschland wenigstens 80 Jahre alt werden und jede zweite Frau sogar ihren 85. Geburtstag erleben kann. Zumindest das 60. Lebensjahr erreichen 94% der Frauen und 89% der Männer.

Nach wie vor ist die Lebenserwartung im früheren Bundesgebiet (ohne Berlin-West) etwas höher als in den neuen Bundesländern (ohne Berlin-Ost). Der Abstand beträgt bei neugeborenen Jungen 1,3 Jahre (Westen: 77,4 Jahre, Osten: 76,1 Jahre). Bei den neugeborenen Mädchen ist der Unterschied mit 0,3 Jahren zugunsten der im Westen geborenen Kinder geringer.

Weitere Informationen zur stetigen Zunahme der Lebenserwartung, eine Gegenüberstellung der Lebenserwartung in Ost und West sowie eine Vergleich mit älteren Sterbetafeln finden Sie im Bereich "Marktdaten / Zeitreihen / Lebenserwartung".

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